Todesfuge

Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
Wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
Wir trinken und trinken
Wir schaufeln ein grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Ein Mann wohnt in Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
Der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
Er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne er pfeifft seine Rüden herbei
Er pfeift seine Juden hervor lässt schaufeln ein grab in der Erde
Er befielt uns spiel auf nun zum Tanz.

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
Wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
Wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt in Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
Der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
Dein aschenes Haar Sulamith wir schaufeln ein grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern singet und spielt
Er greifft nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau
stecht tiefer die Späten ihr einen ihr andern spielt weiter zum Tanz auf

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
Wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
Wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
Er ruft spielt süsser den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
Er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng


Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
Wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland
Wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
Der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
Er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
Ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
Er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
Er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith


Paul Celan
Paul Celan was a Rumania German. (There have been Germans in Transylvania for hundreds of years.) If you want to know more about this poem, read my father's article in German Life and Letters. (Forster, Leonard: Todesfuge - Paul Celan, Immanuel Weissglas and the Psalmist. In: German life and letters 39 (1985). Heft 1. Seite 1-20.)
This is one of the great poems of the twentieth century. The work it probably most closely resembles is not another poem but another iconic twentieth century masterpiece - Munch's Skryk. (Well, 1898 but who's counting?) Unlike Skryk it derives its power not from its starkness but from the yoking together of its nightmarish flight-of-ideas with the obsessional insistence of the fugue form. (There's a pun there: flight and fugue....)
It's completely untranslatable of course, but you don't need to understand a great deal of German (no more than I do, for example) to feel its power. If you want a translation, I think Christopher Middleton did one. But the best thing is to learn enough German.
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